Wie schnell die Zeit vergeht ist mir nun noch einmal
deutlicher vor Augen geführt worden. Denn plötzlich bin ich 19, mal wieder ein
Jahr weiter. Dabei habe ich doch erst gestern Abi gemacht, oder? So lange bin
ich doch noch gar nicht in Tansania und schon rückt der Abflug immer näher? Ich
versuche jeden Tag zu genießen und ganz besonders ist mir das –dank der Hilfe
vieler Freunde hier- zu meinem Geburtstag am 20. Mai gelungen, von dem ich euch
gerne ein bisschen erzählen möchte.
Davor aber erst einmal: Es tut mir Leid, dass dieser Post so verspätet erscheint. Das Internet war leider nicht so gut, sodass ich den schon zum 21. Mai geschriebenen Eintrag erst heute hochladen kann :)
Es war ziemlich seltsam so „alleine“ seinen Geburtstag
vorzubereiten. Keine Mutter, die einen mit Milkatorte oder ähnlichen
Köstlichkeiten beglückt, niemand, der den Tag ein wenig organisiert, das fällt
plötzlich alles auf einen selbst zurück und das hat mich eine Woche vor dem 20.
Mai wirklich ein wenig in Sorgen versetzt. Doch letztendlich habe ich hier viel
Hilfe gefunden und mich aufraffen können, doch ein wenig zu organisieren und
den Tag für mich selbst schön zu gestalten. Dabei war aber auch hilfreich, dass
am Montag noch ein Päckchen meiner Oma mit Geburtstagsgeschenken angekommen
ist. Da hat man dann plötzlich wieder dieses Feeling: „Du musst noch bis morgen
warten, bis du das aufmachen kannst!“ Das war schon ziemlich gut. Am
Dienstagmorgen wurde ich von einem Anruf meiner Familie geweckt, die das
traditionelle Geburtstagsaufweckständchen sangen und mir als erste ihre
Glückwünsche überbrachten. Nach dem Päckchen auspacken ging es dann gut gelaunt
in den Kindergarten. Ich hatte für die Kinder kleine Saftflaschen gekauft und Tütchen
mit Süßigkeiten vorbereitet, die nach einer Feier um 10 Uhr übergeben wurden.
Zu diesem Anlass waren auch die Studierenden der beiden Leadershipprogramme da
und der Raum war dadurch gut gefüllt. Ich bekam nette Geschenke und Karten
überreicht und verteilte im Gegenzug Stücke meines selbst gebackenen
Marmorkuchens, den ich schon am Sonntag fertig gestellt und dann Ameisensicher
(auf einer Tellerinsel in einer großen Schüssel mit Wasser) aufbewahrt hatte.
Mein Geburtstagskuchen im Kindergarten |
Nach dem Fest im Kindergarten ging es schwer bepackt mit
Geschenken und Luftballons zurück in meine Wohnung. Nach einer kurzen Pause
richtete ich zusammen mit einer Freundin den Commonroom der Sprachschule her,
sodass um 16 Uhr ein Kaffeetrinken mit tansanischen und deutschen Freunden
stattfinden konnte. Dazu gab es noch einmal Kuchen sowie Muffins und
Zimtrollen, die meine Mentorin spendiert hatte. Es waren nicht alle
eingeladenen Gäste da, dafür kamen auch einige Leute, denen ich nicht per SMS
von dem Kaffeetrinken berichtet hatte. :)
Vorbereitungen im Raum fürs Kaffetrinken |
Abends ging es dann noch mit einigen Leuten zum Essen in ein
Hotel in der Stadt. Dort ließen wir den Tag bei leckeren Hauptgerichten und
einem Schokofondü als Nachtisch ausklingen.
Natürlich habe ich auch meine Familie und viele der
deutschen Freunde vermisst aber der Tag war auch so -oder gerade deshalb- etwas ganz besonderes und das hat mir
auch einmal wieder gezeigt, wie viele Freunde ich hier nun auch in Tansania
gefunden habe.
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