Montag, 16. Dezember 2013

Roter Schnee im Advent


So langsam neigt sich die Zeit ja nun doch gegen Weihnachten zu – werfe mal lieber noch einen Blick in meinen Kalender, um mich zu vergewissern: tatsächlich: es ist schon bald soweit- und so würde ich euch gerne ein bisschen von meiner bisherigen Adventszeit berichten. 

Dabei stellt sich mir zuerst einmal die Frage: Was ist das eigentlich, diese Adventszeit? Wenn ich an das denke, was ich gewohnt bin, so sehe ich Weihnachtsmärkte, geschmückte Straßen, vielleicht sogar ein bisschen Schnee (wobei die, die mich kennen wissen sollten, dass ich selten großen Wert auf Schnee gelegt habe), einen Adventskranz, alles mögliche Weihnachtszeugs in den Geschäften (ja, so gesehen beginnt der Advent manchmal auch schon im September) und einen nicht zu leugnenden Stress, der sich aufgrund des alljährlichen Weihnachtsgeschenkekaufens eingestellt hat. Versteht mich nicht falsch, ich würde viel lieber schreiben: Advent und Weihnachten, das ist ein Gefühl in meinem Herzen, eine friedliche Zeit, die Zeit des Besinnens usw. 
Ich kann es leider nicht schreiben, weil ich mehr denn je erlebe, wie sehr all diese Kleinigkeiten, diese „Show“ um die Adventszeit von Bedeutung sind für das, was wir Weihnachtsstimmung nennen. Ich erlebe es, weil das Meiste, was ich vom Advent in Deutschland mitbekomme zwischen 3 und 7 Werbemails von Amazon, Ebay und anderen Internethändlern am Tag ist. Da heißt es dann: „Sie haben noch keine Weihnachtsgeschenke?“ oder „Zum 2. Advent bis zu 25% auf Elektroartikel“ oder „Der neue Kindle, pünktlich zu Weihnachten...“, ihr kennt das sicherlich. Es ist schon erstaunlich, dass dieser Konsumstress seinen Weg bis zu mir schafft und ich mich nun auch schon das ein oder andere Mal gefragt habe: Muss ich vlt. doch ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen, was verschenke ich denn und wem will ich etwas schenken...? 

Mein wunderbarer Adventskalender

Aber ich will das hier nicht zu negativ halten. Es gibt auch andere Dinge, die mir ein wenig das Gefühl geben, dass tatsächlich bald Weihnachten ist. Da wäre zum Beispiel der Adventskalender von meinen Großeltern. 24 handgestricke Socken, die an einer langen Schnur direkt neben meinem Bett hängen und jeden Morgen darauf warten geöffnet zu werden. Das Highlight ist dann immer, wenn ein Päckchen Five Gums (Kaugummis) darin ist, denn je nach Disziplin hält das schon mal zwischen 2 Tagen und einer Woche :). Außerdem habe ich ein wundervolles Weihnachtspäckchen von meinen Eltern bekommen. Darin unter anderem eine Strohkrippe, ein paar Weihnachtssternchen und vier Kerzen für einen „Adventskranz“. Es ist nicht so, wie zu Hause aber ich versuche das beste daraus zu machen. Und da auch die Leute um mich herum kaum in der für mich gewohnten adventlichen Stimmung sind – sehen wir mal von den Dukabesitzen ab, die begonnen haben Weihnachtslieder abzuspielen, was bei 38 Grad wirklich seltsam ist- vermisse ich es oftmals auch gar nicht so. Weihnachten ist für mich kaum etwas geworden, worauf ich hinfiebere, viel mehr ist es ein Zeichen, dass die Zeit vergeht (Was, es ist schon Weihnachten?) und das ist etwas, an das ich hier gar nicht gerne denke. Denn wenn die Zeit vergeht, läuft sie auch ab.


Der "Adventskranz" sowie ein Tannenbaumduftteelicht.

Trotzdem hatte ich auch schon so manchen Moment, wo ich ein wenig melancholisch vor meinem Appartement saß und an Punsch, Plätzchen und allerlei weihnachtliches Zeugs dachte. Dabei war einmal Eliudi, ein guter Freund von mir daneben gesessen und als ich ihm erzählte, was Adventszeit bei mir „Zuhause“ in Deutschland bedeutet, da meinte er: „Bei uns in Morogoro ist der Schnee eben rot!“ und als ich mich so umschaute hätte ich es fast geglaubt ;) 

Frisch gefallener Schnee :)

In diesem Sinne Grüße aus dem verschneiten Morogoro und einer ganz anderen Art von adventlicher Stimmung. Genießt euer Weihnachtsfest, kommt gut ins neue Jahr und esst ein Plätzchen für mich mit.

4 Kommentare:

  1. Ich finde, du hast es sehr hübsch geschmückt bei dir - sieht doch ganz adventlich aus! Und Schnee haben wir auch gerade nicht...
    Aber ich würde gerade sehr gerne mit dir hier mal über den Weihnachtsmarkt bummeln!!

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  2. Liebe Verena,

    wir wünschen Dir, der Familie die Dich gerade besucht und Deinen Gastgebern in Morogoro ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2014.

    Herzliche Grüße aus Ellingen-Massenbach

    Eleonore und Kurt Müller

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  3. Hallo Verena,

    Wir wünschen Dir einen super guten Rutsch ins neue Jahr 2014. Wir hoffen, Du bist gut ins neue Jahr gekommen und hast ein paar neue Neujahrsbräuche kennen gelernt. Alles Liebe und Gute aus London und ein erfolgreiches Jahr 2014 wünschen Dir,

    Birgit und Ecki

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  4. Hallo Verena!
    Ich hab einiges gelesen und bewundere deinen Schreibeifer! Vielleicht wird es am Ende doch ein Buch!
    Für das kommende Jahr wünsche ich Dir viel Glück und stabile Gesundheit, damit Du das alles unbeschadet überstehst.

    Herzliche Grüße
    Erich Kreißl

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