Sonntag, 7. Juli 2013

Eine informationsreiche und lustige Woche :)

Vom 1. bis zum 7. Juli (also von Montag bis Sonntag) war ich, wie die ~25 anderen Freiwilligen, die auch über Mission EineWelt nach Afrika, Asien oder in die Pazifikregion entsendet werden, (es gibt noch einmal ein anderes Seminar für die Südamerikaleute) zum Vorbereitungs- und Länderkundeseminar in Neuendettelsau.
Los ging es am Montag mit dem Mittagessen und einer anschließenden Begrüßung. Aufgabe für den Nachmittag war es dann in Kleingruppen zu einem bestimmten Thema (zum Beispiel in meiner Gruppe: Persönliches Krisenmanagement) eine 1-stündige Einheit für die gesamte Gruppe vorzubereiten. Die Vorstellung der Ergebnisse war für Freitag und Samstag angesetzt, sodass man auch im Laufe der Woche noch Zeit hatte manches auszuarbeiten.

Der Dienstag war vor allem vormittags dominiert von Angelegenheiten bezüglich Versicherung, Vertrag und anderen Formalia. Das ist natürlich nicht das spannendste Thema, gehört aber eben auch zu einem Auslandsjahr dazu und Eva, die für das Freiwilligenprogramm von Mission EineWelt zuständig ist, schaffte es das Ganze doch recht abwechslungsreich und witzig zu gestalten.
Nach dem Mittagessen folgte ein Workshop mit der Überschrift "Critical Whiteness" von Glokal, einer Organisation aus Berlin, die sich besonders mit dem Thema Rassismus auseinandersetzt und dabei durchaus auch kritische Anfragen an das weltwärts-Programm und an ein Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland hatte. Das war sehr interessant, auch diese Position einmal dargestellt zu bekommen, vor allem weil die beiden jungen Männer den Workshop nicht nur interessant und abwechslungsreich gestalteten, sondern vor allem auch mit großem Einsatz und guten Argumenten zu der ein oder anderen Diskussion anregten. Auch in den Tagen nach dem Workshop waren von den beiden angesprochene Probleme daher immer wieder Thema in der Gruppe.

Auch am Mittwoch waren wieder Gastreferenten in der Tagungsstätte von Mission Eine Welt zu Besuch. Drei Frauen von der AIDS-Beratungsstelle in Nürnberg klärten uns Freiwillige über die Krankheit auf, zeigten uns Risiken und Übertragungswege und beantworteten viele unserer Fragen. Am Nachmittag wurde die Gruppe aufgeteilt, denn es stand Länderkunde auf dem Programm. Wir Tansaniafreiwilligen erfuhren einiges über die Geschichte des Landes und der Kirche dort und hatten auch die Möglichkeit ganz persönlich Fragen zu stellen zu Anliegen, die uns noch auf dem Herzen lagen. Nach dem Abendessen hatten wir dann auch noch ein Gespräch mit dem Länderkundereferenten, der uns mit vielen Informationen über unsere Einsatzstellen weiterhelfen konnte und dabei sogar von dem ein oder anderen Projekt in Tansania und Kenia ein Video dabei hatte (Das Lutheran Junior Seminary in Morogoro war aber leider nicht dabei).
Den Abend ließ ich mit einer Hand voll anderen Freiwilligen in der Bar der örtlichen Hochschule (Augustana) ausklingen. Mein Bruder studiert dort und so hatte ich die Möglichkeit mich dort mit ihm zu treffen.

Es war ein wirklich schöner Abend, doch leider konnte ich nicht allzu lange bleiben denn für den nächsten Morgen war ich zusammen mit drei anderen Freiwilligen zur Morgenandacht eingeteilt. Anders als die Morgen- und Abendgedanken, die bereits zu den vorausgegangenen Tagen gehört hatten und auch jeweils von Kleingruppen gestaltet waren, fand diese Andacht jedoch für die Mitarbeiter von MEW in der hauseigenen Kapelle statt. Daher hatten wir auch die Vorgabe erhalten statt der üblichen 5-10 Minuten doch ein bisschen länger zu machen. Letztendlich war es doch gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. Wir haben das ganz gut gemeistert und konnten danach dann entspannt die weiteren Einheiten des Vormittags genießen, die sich vor allem um Themen wie "Bilder machen - was muss ich beachten" und um die Darstellung der Erlebnisse in Rundbriefen und Blogs drehten. Der Nachmittag war dann wieder ganz den einzelnen Ländern gewidmet und wir fanden uns wieder in unserer Kleingruppe zusammen um noch einmal eine Menge Fragen zu stellen und Informationen über aktuelle Ereignisse in Tansania zu erhalten. Ganz besonders schön war dann, dass wir nach der Länderkunde das Abendessen in Kleingruppen gemeinsam kochten. Es gab ein indisches Gericht (Dal), einen Süßkartoffensalat aber auch das tansanische Gericht nyuma na ndizi (Fleisch mit Kochbananen). Allein die Tatsache, dass zum Schluss nahezu nichts mehr übrig blieb spricht wohl dafür, dass es wirklich lecker war :)

Freitag und Samstag waren dann vor allem der Darstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen gewidmet, doch auch eine Pilgerung in Petersaurach stand auf dem Programm. Dort führte uns eine sehr engagierte Frau der örtlichen Gemeinde zu den einzelnen Stationen des Weges, die sich alle mit einem der Verse aus Psalm 23 befassen. Der ganze Weg ist wirklich sehr schön angelegt und es war ein ganz besonderes Erlebnis ihn barfuß zu gehen, wie das neben mir auch einige andere Freiwillige taten, denn es war einfach richtig heiß an diesem Tag. Ein bisschen erschöpft nach der spontanen Wanderung zurück nach Neuendettelsau (ursprünglich war der Plan gewesen den Zug zu nehmen), freuten wir uns schon alle auf das Grillen zum Abendessen und verbrachten die freie Zeit danach wie schon an den Abenden zuvor mit Activity ;), Indiaka spielen und gemütlichem Zusammensitzen bei einer Flasche weinhaltigem Fruchtcocktail bzw. Fruchtbowle.
 
Am Sonntag ging es dann schon wieder zu Ende. Wir bekamen den Auftrag einen Brief an uns selbst zu schreiben, den wir wahrscheinlich in etwa im Dezember (kurz vor Weihnachten) erhalten werden. Das war eine wirklich schöne Idee und ich muss zugeben: es ist gar nicht so einfach für sich selbst in die Zukunft zu schreiben. Ich freue mich schon drauf diesen Brief dann in ein paar Monaten in Morogoro zu bekommen und noch einmal mit einem ganz anderen Blickwinkel auf das zu schauen, was mir "damals" wichtig war.
Nach einem wunderschönen Gottesdienst und einem sehr leckeren Mittagessen ging es dann wieder nach hause, wo erst einmal mein Tansaniacountdown darauf wartete weiter runtergezählt zu werden. 30 Tage bleiben mir nur noch, wenn alles klappt und mein Visum rechtzeitig ankommt. So langsam wird es also wirklich immer konkreter und ich fange schon an mir ein paar Sachen rauszulegen oder noch einzukaufen, die ich nach Morogoro mitnehmen möchte.

So, dass war es dann auch mit diesem etwas längeren Eintrag zum Seminar in Neuendettelsau. An dieser Stelle möchte ich mich auch gleich mal noch für eure lieben Kommentare bedanken. Es freut mich zu sehen, wie viele Menschen mich in ihren Gedanken begleiten und mir ihre guten Wünsche mit auf die Reise geben wollen. Asante Sana!

1 Kommentar:

  1. Hallo Verena,
    ich finde es einfach toll, was du alles jetzt vor deiner Ausreise schon an Neuem lernst und wie viele neue Gedanken dich schon jetzt beschäftigen und berreichern, wo du noch gar nicht in Tansania bist. Genieß diese Zeit!

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